Rückblick: Netzwerktreffen am 26.03.2025 zur Task-Force „Robben-Klage“ (Musterklage)

Ein Ergebnis der Fachtagung in Berlin am 11. November 2024 war die Gründung der Task-Force „Robben-Klage“. Sie diente dem Austausch über den Stand der Bemühungen, in Deutschland auf dem Klageweg die Anerkennung der Rechte der Natur zu fördern. Am 26. Februar 2025 wurde das Netzwerktreffen dafür genutzt, die Zwischenergebnisse zu diskutieren. Barbara Unmüßig gab einen Überblick über die bisherigen Ansätze der Task-Force „Robben-Klage“.
Unter anderem wurde diskutiert, ob eine Klage des Mar Menor vor einem deutschen Gericht möglich wäre und angenommen würde. Da bisher keine Beteiligung deutscher Unternehmen an der Zerstörung des Mar Menor belegt werden konnte, wird dieser Vorschlag erst einmal nicht weiterverfolgt. Er wäre jedoch auch in anderen europäischen Nachbarländern denkbar und prüfenswert.
Des Weiteren käme auch eine verwaltungsrechtliche Klage in Frage, bei der ein nicht-menschliches Rechtssubjekt als Kläger auftritt. Bernd Söhnlein analysierte potenzielle Lücken im Naturschutzrecht, die für ein solches Vorgehen infrage kommen. Er differenzierte zwischen Klagen gegen staatliche Entscheidungen und Versuchen, staatliche Stellen zu einem Handeln zugunsten der Natur zu bewegen. Dabei wurde auch die Möglichkeit diskutiert, das Eigentumsrecht so zu interpretieren, dass Eigentümer als „treuhänderische Hand“ für das Leben auf ihrem Grund agieren und somit die Rechte der Natur geltend machen könnten.
Das Treffen diente zudem als Plattform für den Austausch über weitere Initiativen und Projekte. Markus Schärli berichtete über Fortschritte bei der Initiative zur Anerkennung der Rechte des Flusses Reuss in der Schweiz. Bernd Söhnlein stellte ein Kunstprojekt vor, das einen symbolischen Vertrag mit dem Fluss Pader vorsieht. Christian Cray informierte über eine Einladung der Vereinten Nationen, um die Fortschritte des Netzwerks international vorzustellen.
Marcus Reichenberg (Greensurance Stiftung) und Bernd Söhnlein diskutierten die Möglichkeit einer Biodiversitätsklage, die auf ein Grundrecht auf Biodiversitätsschutz abzielt. Weitere Themen waren die Europäische Bürgerinitiative sowie die Tagung in Hannover am 20.–22. Oktober 2025, die von Angela Blauert und Klaus Latzel organisiert wird.
Ein weiterer Diskussionspunkt waren Fluss-Initiativen wie Spree, Oder, Loisach und Rhein. Diese Projekte wurden als öffentlichkeitswirksame Beispiele hervorgehoben, um das Thema Naturrechte zu verdeutlichen.
Die Task-Force „Robben- oder Musterklage“ wird sich spätestens im Mai wieder treffen. JuristInnen allen Alters sind dort herzlich willkommen. Falls Sie mitarbeiten wollen und Ideen haben, bitten wir um eine Mail an: info@rechte-der-natur.de.