Post Avatar Depressions-Syndrom: Die Sehnsucht nach Natur ist groß
Sehnsucht nach Natur
Pandora - das ist der Plot – wird von skrupellosen und gierigen VertreterInnen der Spezies Mensch bedroht. Denn diese hat nicht nur die Erde schon weitgehend zerstört, sie ist auch auf der Suche nach einem ganz besonderen Rohstoff, für den sie alles tut. Eine Flüssigkeit die ihnen Unsterblichkeit schenkt und die nur in den walfischähnlichen, riesigen und hochintelligenten Meeresbewohnern Pandoras zu finden ist. Nachdem die invasive Menschheit schon einmal von den BewohnerInnen Pandoras besiegt und vertrieben worden war, kommt sie in Avatar 2 (The way of water) zurück, um Rache zu nehmen und bedient sich einer Armee von Klonen, die aussehen wie Pandoraner. Sie sollen den Anführer der Pandoranischen Armee finden und töten (samt Familie).
Der Krieg zwischen den Naturwesen und der menschlichen Technosphäre wird von Seiten der Menschheit unter Einsatz modernster Waffentechnik geführt: Raumschiffe, Roboter, modernste Waffensysteme töten alles was sich bewegt und walzen alles nieder. Die Einwohner Pandoras - obwohl nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet - gewinnen trotzdem diesen ungleichen Kampf.
Bereits nach Avatar 1 war in den Medien über ein Post-Avatar-Depressions-Syndrom berichtet worden. Vor allem Jugendliche waren nach dem Kinobesuch von diesem Übel befallen worden und tauschten sich in Social-Media-Kanälen darüber aus und gründeten Selbsthilfegruppen. Nach Besuch von Avatar 2, das nicht mehr im Urwald sondern in einer Wasserwelt spielt, machte das gleiche Phänomen die Runde.
Unter anderem CNN, der Guardian oder der Stern berichteten darüber. Es wurden sogar Psychiater konsultiert und eine kanadische Organisation entwickelte - so berichtet der Guardian - einen Drei-Stufen-Plan, um das Syndrom zu bewältigen. Sie empfiehlt:
- Geht raus in die Natur
- Ergreift Maßnahmen, um die Natur zu verteidigen
- Bringt anderen dazu, dasselbe zu tun
Vor allem junge Menschen leiden unter der Trennung von der Natur
Interessant an diesem Phänomen ist für uns alle, dass vor allem junge Menschen auf diese Erfahrung mit Trauer und depressiven Verstimmungen reagieren. Verständlich wird dies angesichts von Untersuchungsergebnissen der Jugend-Naturbewußseinsstudie 2020, die junge Menschen zwischen 14 und 17 Jahren befragt. Die Bundesanstalt für Naturschutz, die diese Studie in Auftrag gegeben hatte, teilte mit: „Jugendlichen liegt unsere Natur am Herzen. Bereits ein Drittel aller Jugendlichen hat an einer Demonstration für den Umwelt- und Naturschutz teilgenommen; ein Großteil könnte sich eine Teilnahme vorstellen. Jugendliche sind also engagiert und unterstützen Ziele des Naturschutzes. Die Studie zeigt weiterhin: Jugendliche wollen über Tiere und Pflanzen gerne mehr wissen, allen voran über die Säugetiere, über Bäume und Vögel. Sie finden Schutzgebiete wichtig, um die Artenvielfalt zu sichern und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Und auch hinter der Energiewende steht ein Großteil der jungen Menschen – nur zwei Prozent der Heranwachsenden findet sie nicht richtig. Der Digitalisierung räumen die Jugendlichen im Allgemeinen deutlich häufiger Chancen als Risiken ein; im Bereich Naturschutzes sehen sie das Thema jedoch ambivalent. Was die biologische Vielfalt betrifft, sind fast drei Viertel der Befragten überzeugt, dass diese weltweit schwindet – und es zugleich Pflicht der Politik ist, dieser Entwicklung entgegenzutreten.