Neuerscheinung: Rechte der Natur in Europa
In dieser (englischsprachigen) Neuerscheinung untersuchen Wissenschaftler:Innen die Konzeption und Umsetzung der Rechte der Natur (RoN) in Europa. Die Anerkennung der Rechte der Natur oder ihrer Teile (Ökosysteme) hat durch Länder wie Ecuador und Neuseeland hat eine neue Ära der Umweltpolitik eingeläutet. In den letzten Jahren ist in Europa ein wachsendes Interesse an den Rechten der Natur zu beobachten. Akademische, legislative und politische Initiativen haben an Dynamik gewonnen. Eine wichtige Entwicklung ist die Verabschiedung eines Gesetzes im spanischen Parlament im September 2022, das dem Mar Menor, eine Salzwasserlagune, die stark von Umweltzerstörung betroffen ist, Rechte verleiht.
Angesichts der Vielfalt der Interpretationen und Artikulationen von "Rechten der Natur" argumentiert dieser Sammelband, dass ihre Ankunft in Europa unterschiedliche Arten von Interaktionen über verschiedene Rechtsbereiche, Wissen, Praktiken und gesellschaftliche Bereiche hinweg fördert. Das Buch verfolgt einen multidisziplinären Ansatz und untersucht diese Wechselwirkungen in Recht und Politik, Anthropologie, indigenen Weltanschauungen und Rechtswissenschaft, Philosophie, spirituellen Traditionen, kritischer Theorie, Tierkommunikation, Psychologie und Sozialarbeit. Das Buch richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Rechts-, Politik-, Umwelt-, Anthropologie- und Kulturwissenschaften; sowie Juristen, NGOs, Aktivisten und politische Entscheidungsträger, die sich für Ökologie und Umweltschutz interessieren.
Das Buch kann als E-book zu einem sehr bezahlbaren Tarif auf Zeit geleast werden.
Rechte der Natur in Europa: Begegnungen und Visionen - 1. Auflage - Jen (routledge.com)
Rechte der Natur in Europa - Begegnungen und Visionen
Herausgegeben von Jenny García Ruales, Katarina Hovden, Helen Kopnina, Colin D. Robertson, Hendrik Schoukens
Biografien der HausgeberInnen:
Jenny García Ruales ist eine Anthropologin aus dem Amazonasgebiet, die derzeit an der Philipps-Universität Marburg und am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Deutschland promoviert.
Katarina Hovden ist Doktorandin der Rechtswissenschaften an der Universität Kopenhagen, Dänemark
Helen Kopnina ist Professorin und Forscherin für Biodiversität und Wirtschaft an der Northumbria University, Großbritannien.
Colin D. Robertson ist ein schottischer Rechtsanwalt und Mitglied der Law Society of Scotland, UK.
Hendrik Schoukens ist Professor für Umweltrecht an der Universität Gent und Rechtsanwalt in Brüssel, Belgien.
Inhalt:
Teil I: Landung und Grundberührung
Kapitel 2. Ein gut geflochtener (Wissens-)Zopf: Lektionen, die man von den Kawsak Sacha und den Waldwesen für Europa lernt; Jenny García Ruales, Yaku Viteri Gualinga
Kapitel 3. "Caring for Nature": Untersuchung der Konzepte der Haushalterschaft in europäischen Philosophien, spirituellen Traditionen und Gesetzen; Jérémie Gilbert, Camilla Brattland, Sophie de Maat, Matthias Kramm, Alessandro Pelizzon
Kapitel 4. Ökodemokratie in freier Wildbahn: Wie würde Rewilding aussehen, wenn bestehende Demokratien Ökozentrismus und Tierethik in der Politik operationalisieren würden?; Helen Kopnina, Simon Leadbeater, Paul Cryer, Anja Heister, Tamara Lewis)
Kapitel 5. Der Triumph einer ökologischen Bürgerschaft: Von der Volksgesetzgebungsinitiative zu den Rechten, die dem Mar Menor gewährt werden; Teresa Vicente Giménez, Eduardo Salazar Ortuño
Teil II. Anpassung an die europäische Rechtslandschaft
Kapitel 6. Vom Extraktivismus zu den Rechten der Natur; Rana Göksu und Katarina Hovden
Kapitel 7. Rechte der Natur im EU-Recht: ein linguistischer Ansatz; Colin D. Robertson
Kapitel 8. Besitzen Wölfe Eigentum in der EU? Zu John Locke, der EU-FFH-Richtlinie und den Rechten an tierischem Eigentum; Hendrik Schoukens
Kapitel 9. Tierrechte nach der Europäischen Menschenrechtskonvention; Elien Verniers
Kapitel 10. Einen Weg nach Europa für die Rechte der Natur; Elena Ewering, Andreas Gutmann und Tore Vetter
Teil III. Begegnungen mit den Rechten der Natur
Kapitel 11. Wild Animals Speak: Implikationen für Naturrechte; Kimberley J. Graham
Kapitel 12. Fremde im Paradies: Die Herausforderung invasiver gebietsfremder Arten an die (Umsetzung der) Erdrechtsprechung in Europa; Hendrik Schoukens und Eva Bernet Kempers
Kapitel 13. Ökologische Wiederherstellung und die Rechte der Natur in der EU: Natürliche Zwillinge oder die Büchse der Pandora?; Hendrik Schoukens und ein Cliquet
Kapitel 14. Rechte der Natur aus historisch-ökonomischer Perspektive und die Chance für eine grundlegende Neuorientierung des gesellschaftlichen Verhältnisses zur Natur
Alessio Thomasberger und Lena Hennes
Teil IV. Visionen für die Rechte der Natur
Kapitel 15. Auf dem Weg zu einer EU-Grundcharta für die Rechte der Natur: Integration von Natur, Mensch und Wirtschaft Silvia Bagni, Mumta Ito und Massimiliano Montini,
Kapitel 16. Ökozid-Recht als transformativer rechtlicher Hebel; Pella Thiel und Valérie Cabanes
Kapitel 17. Rechte der Natur als ökopsychologische Praxis; Henrik Hallgren und Hans Landeström
Kapitel 18. Ökosoziale Arbeit und die heilenden und transformativen Kräfte der Natur: Auf dem Weg zu einer ökozentrischen Praxis; Anette Lytzen und Cathy Richardson Kineweskwêw