Weltweite Fortschritte für die Rechte der Natur

So wollen wir Wachstum – Ein Zusammenwachsen von Mensch und Natur!

Eco Jurisprudence Monitor und Garn liefern und visualisieren Daten des Fortschrittes der die Rechte der Natur Bewegung weltweit
Foto: https://ecojurisprudence.org/dashboard/?map-style=political, https://www.garn.org/rights-of-nature-map/, Canva

Die Rechte der Natur erleben weltweit ein beeindruckendes Wachstum: 495 Initiativen in 40 Ländern. Dank des Eco Jurisprudence Monitors und Expert*innen wie Alex Putzer, die diese Bewegung analysieren und dokumentieren, erhalten wir einen einzigartigen Einblick in diese transformative Bewegung der Rechte der Natur.

Dass wir das so genau wissen, ist keineswegs selbstverständlich. Wir verdanken es den Expert*innen, die den Eco Jurisprudence Monitor regelmäßig aktualisieren und Experten wie Alex Putzer, die diese Entwicklung wissenschaftlich begleiten und analysieren. In diesen Tage ist der zweite Bericht von Alex Putzer erschienen: Die Veröffentlichung Putting the Rights of Nature on the Map – Second Edition“ liefert eine umfassende und aktualisierte Analyse über den aktuellen Stand dieser schnelllebigen und transformativen Bewegung.

Die Datenerhebung für die erste Karte endete im Juli 2021. Seitdem ist die Bewegung weiter gewachsen. Bis Mai 2024 kamen 94 Initiativen hinzu, so dass wir nun insgesamt 495 Initiativen haben, die sich auf 40 Länder und Territorien verteilen. Der amerikanische Kontinent bleibt mit mehr als zwei Dritteln aller Initiativen weltweit führend. Nordamerika hat einen Anteil von 33,7 % und Lateinamerika von 33,4 %. Lateinamerika wird wahrscheinlich in naher Zukunft die absolute Führung übernehmen. 12,1 % der Initiativen sind international, 9,9 % entfallen auf Europa, 6,3 % auf Ozeanien, 3,4 % auf Asien und 1,2 % auf Afrika. In Anbetracht der Tatsache, dass mehr als 80 % der Weltbevölkerung in Asien und Afrika leben, deuten diese besonders niedrigen Prozentsätze auf eine anhaltende Forschungslücke bei der angemessenen Dokumentation nicht-westlich inspirierter Alternativen des Naturrechtsdenkens hin.

Zu den bemerkenswertesten Ergänzungen seit der vorangegangenen Karte gehört die erste rechtliche Initiative Europas: Die Anerkennung der Rechte des spanischen Mar Menor in 2022. Obwohl sie bei einer Volksabstimmung abgelehnt wurden, nahm Chile 2022 die Rechte der Natur in den ersten von zwei Entwürfen auf, die die Pinochet-Verfassung des Landes von 1980 ersetzen sollen. Ein Entwurf für eine Erklärung der Rechte der Antarktis aus dem Jahr 2023 bedeutet, dass nun alle Kontinente mit mindestens einer Initiative vertreten sind (Kauffman et al., 2023).

Alex Putzer kommt in seinem Bericht auch zu folgender Schlussfolgerung:

„Die Rechte der Natur sind nach wie vor eine sich schnell entwickelnde soziale und politische Bewegung… Gleichzeitig werden die Nuancen zwischen den verschiedenen Konzepten immer subtiler. Da immer mehr Initiativen sowohl eine anthropozentrische als auch eine nicht-anthropozentrische Rechtssprache verwenden, wird die Abgrenzung der Bewegung zu ähnlichen Entwicklungen, die sich auf den Umweltschutz konzentrieren, wie z. B. die Klimaklage oder dem Menschenrecht auf eine gesunde Umwelt immer schwieriger.“

Links und Quellen

 

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