EU will keine Tierversuche für Kosmetik mehr, aber..
Weltweit erlauben rund 80 Prozent der Länder noch immer Tierversuche und die Vermarktung von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden. Die Ausschuss-Mitglieder riefen die EU-Staats- und Regierungschefs dazu auf, eine internationale Konvention im Rahmen der Vereinten Nationen zu starten.Tierversuche für dekorative Kosmetik sind in Deutschland bereits seit 1986 verboten. Seit 2013 gilt das Verbot auch für die gesamte EU.
Was in der Kosmetik verboten ist, ist in der Medizin noch immer erlaubt: Das BML teilt mit, dass in Deutschland 2016 über Millionen Wirbeltiere und Kopffüßler für Tierversuchen nach § 7 Absatz 2 des Tierschutzgesetzes benutzt wurden. Genau genommen waren es 2016 1,4 Mio. Mäuse, 244.000 Ratten, 89.333 Kaninchen, 46.407 Vögel, 265.983 Fische.
Etwa 1.198.660 der verwendeten Tiere waren genetisch verändert. Der Anteil an diesen sogenannten transgenen Tieren lag damit bei etwa 42 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr (40 Prozent) erneut leicht gestiegen. Zum Einsatz kamen hier insbesondere transgene Mäuse (86 Prozent) und Fische (12 Prozent).
Rund 53 Prozent der in Tierversuchen verwendeten Tiere dienten der Grundlagenforschung, etwa 14 Prozent der Erforschung von Erkrankungen von Menschen und Tieren. Etwa 26 Prozent der Tiere wurden bei der Herstellung oder Qualitätskontrolle von medizinischen Produkten oder für toxikologische Sicherheitsprüfungen verwendet. Rund sieben Prozent wurden für sonstige Zwecke, wie zum Beispiel zur Aus- oder Weiterbildung oder für die Zucht von genetisch veränderten Tieren benötigt.
Im Jahr 2016 wurden außerdem 2.462 Affen und Halbaffen verwendet. Die Zahl dieser Tiere lag damit um rund 670 niedriger als 2015. Menschenaffen wurden in Deutschland zuletzt 1991 für wissenschaftliche Zwecke verwendet.
Bei den Hunden und Katzen beliefen sich die Zahlen der eingesetzten Tiere auf 3.977 und 766, die insbesondere zur Erforschung von Tierkrankheiten sowie für die gesetzlich vorgeschriebene Toxizitäts- und Unbedenklichkeitsprüfung von Tier- und Humanarzneimitteln zum Einsatz kamen.
Im Jahr 2016 wurden insgesamt etwa 311.000 Fische verwendet. Die Zahl dieser Tiere ist damit im Vergleich zum Vorjahr (ca. 202.000) deutlich gestiegen. Ein Anstieg der Zahl der eingesetzten Fische ließ sich insbesondere im Bereich der Grundlagenforschung (v. a. Endokrines System/Stoffwechsel) feststellen.