Rechte der Natur: GARN und die Erklärung des Amazonas auf der COP 16

Der Amazonasfluss spiegelt sich im Wasser wider, umgeben von der reichen und vielfältigen Natur.
GARN auf der COP 16: Erklärung der Rechte des Amazonas – Ein Meilenstein für den Schutz des Regenwaldes und die rechtliche Anerkennung der Natur.

Die Global Alliance for the Rights of Nature (GARN) ist das weltweite Bündnis für die Rechte der Natur, dem auch wir, das deutsche Netzwerk Rechte der Natur, angehören. GARN gewinnt bei den UN-Konferenzen zum Klimaschutz und zur Biodiversität zunehmend an Bedeutung. Auch auf der United Nations Biodiversity Conference - COP 16 in Cali/Kolumbien vom 21.10 bis 01.11.2024 bringt GARN die Forderung nach rechtlicher Anerkennung von Tieren, Pflanzen und Ökosystemen ein. So organisiert GARN auf der Konferenz mehrere Veranstaltungen, um die Anerkennung des Amazonasgebiets als Rechtssubjekt zu fordern und um wirksame und effektive Lösungen für Umweltgerechtigkeit in die Diskussionen zu tragen. Wesentliche Impulsgeber bei den Veranstaltungen sind Vertreter*innen indigener Völker, die mittels ihrer vielfältigen Kenntnisse der Natur und ihrer traditionellen kulturellen Praktiken wichtige Fürsprechende der Natur sind.

Die Erklärung der Rechte des Amazonas ist ein Meilenstein für einen effektiven Schutz dieses weltweit größten Regenwaldes. Der Amazonas ist nicht nur für die Länder Südamerikas, sondern auch für die globale Klimastabilität und die biologische Vielfalt von Bedeutung. Die riesigen Waldflächen, die derzeit durch Brände, Landraub, Abholzung und „Erschließung“ zerstört werden, lassen befürchten, dass der „Kipppunkt Amazonas“, der den Wald in eine trockene Steppe „umkippen“ lässt, bereits begonnen hat. In vielen Teilen ist der Amazonaswald bereits ein Netto-Kohlenstoffemittent. Eine internationale Anerkennung des Amazonas als klagefähiges Rechtssubjekt ist für seinen Schutz und seine Wiederherstellung unerlässlich. Die damit verbundene verbindliche Schutzverpflichtung würde einen soliden Rechtsrahmen schaffen, um seine ökologische Integrität zu erhalten und um die Rechte und Gebiete der indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften zu bewahren.

Entwickelt und abgestimmt wurde die Erklärung der Rechte des Amazonas bereits im Juni 2024 auf dem XI Pan-Amazonischen Sozialforum (FOSPA) im bolivianischen Amazonasstädtchen Rurrenabaque. Im Vorfeld der COP 16 wurde sie daraufhin der gastgebenden Regierung Kolumbiens vorgestellt. Auf der Konferenz selber wird die Erklärung am 23.10.2024 offiziell präsentiert, verbunden mit der Forderung an die vertretenen UN-Mitgliedsstaaten, sie anzuerkennen, zu ratifizieren und dazu beizutragen, sie umzusetzen. Auch die deutsche Bundesregierung ist aufgefordert, sich dieser Erklärung anzuschließen.

Zur Erklärung der Rechte des Amazonas (Englisch).


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