Buchempfehlung: „Die Natur im Recht: Vision einer ökologischen Rechtsordnung“ von Bernd Söhnlein

Das Buch "Natur im Recht" von Bernd Söhnlein steht auf einer Waldlichtung, umgeben von üppiger Natur und Bäumen.
Das Buch "Die Natur im Recht" auf einer Waldlichtung. Fotocredits: Buchcover von www.oekom.de, Hintergrund von Republica auf Pixabay, bearbeitet

Am 1. Oktober 2024 erschien im oekom verlag das Buch „Die Natur im Recht: Vision einer ökologischen Rechtsordnung“ von Bernd Söhnlein. Auf 200 Seiten präsentiert der Autor eine innovative Perspektive und Vorschläge einer Rechtsordnung, die die Rechte der Natur anerkennt und durchsetzt. Sein Werk bietet eine fundierte, aber auch für Laien und Nicht-Rechtsexpert*innen verständliche Einführung in die Rechte der Natur. Besonders in den ersten drei Kapiteln wird hier ein fundierter Überblick gegeben: Sie behandeln grundlegende theoretische und rechtliche Überlegungen zur Anerkennung der Eigenrechte der Natur, den rechtlichen Begriff der Natur sowie die traditionellen europäischen Rechtsordnungen, die die Beziehung zwischen Mensch und Natur oft vernachlässigen und anthropozentrische Ansätze verfolgen.

Danach wird ein zentrales Konzept des Buches näher vorgestellt: die „Rechtsgemeinschaft mit der Natur“, wobei ethische und koexistenzbezogene Gründe beleuchtet werden, die diesen Ansatz notwendig machen. Söhnlein hebt den Eigenwert der Natur hervor und stellt die Frage, warum eine solche Sichtweise der anthropozentrischen Weltanschauung vorzuziehen ist.

Das Buch schlägt daraufhin vor, wie die Verfassung die Koexistenz von Mensch und Natur anerkennen kann und thematisiert die Würde der Natur. Das Konzept der Würde der Natur betont den Respekt und die Wertschätzung für natürliche Lebensformen und Ökosysteme. Es geht zudem darum, dass die Natur nicht nur als Ressource für menschliche Bedürfnisse betrachtet werden sollte, sondern eigene Rechte und eine Würde besitzt, ähnlich wie die Würde des Menschen.

Im Zusammenhang mit einem ökologischen Grundprinzip, das die Grundlage für das Kapitel „Natur als Rechtssubjekt“ bildet, hinterfragt Söhnlein die aktuellen Umweltziele und formuliert notwendige Regeln für den Umgang mit der Natur. Kapitel 7 ist besonders zentral, da der Autor überzeugend darlegt, warum die Natur als Rechtssubjekt anerkannt werden sollte und dabei die Konzepte der Eigenrechte der Natur verständlich erklärt.

Kapitel 8 beleuchtet die Rolle von Einzelpersonen, Nichtregierungsorganisationen und gesetzgeberisch geschaffenen Institutionen als Vertreter*innen der Natur innerhalb der Rechtsgemeinschaft und bietet konkrete Vorschläge. In Kapitel 9 wird die rechtliche Verankerung und Ausgestaltung der Rechte der Natur sowie deren Harmonisierung mit bestehenden Rechtsordnungen diskutiert, inklusive der Fragestellung, wie Gesetze hilfreich sein können.

Anschließend untersucht Söhnlein, wie die Rechte der Natur mit bestehenden menschlichen Rechten zusammenwirken und wie ein Ausgleich zwischen beiden gefunden werden kann. Er widmet sich den praktischen Herausforderungen einer Rechtsgemeinschaft mit der Natur und diskutiert Fragen wie Eigentum und Demokratie. Bevor Söhnlein in Kapitel 13 Ausblicke für eine Transformation der Rechtsordnung gibt, betont er im vorhergehenden Kapitel die Notwendigkeit einer globalen Perspektive und internationaler Zusammenarbeit, um die Rechte der Natur durchzusetzen.

Sein Buch fasziniert auf vielen Ebenen und stellt ein fundiertes Einstiegs- und Standardwerk dar, das mit konkreten Vorschlägen sowie Visionen und Ideen den Rechten der Natur Gewicht verleiht. Söhnlein lädt dazu ein, sich mit einer Rechtsgemeinschaft mit der Natur innerhalb einer freien und demokratischen Rechtsordnung auseinanderzusetzen und die potenziellen Chancen einer solchen Gemeinschaft zu erkunden.

Das sagen Leser*innen über das Buch:

„Bernd Söhnlein gelingt es, ein spannendes und sehr verständliches Buch über eine der aktuellsten juristischen Diskussionen zu schreiben. Ein wunderbares Einführungs- und Standardwerk für alle, die sich mit den Rechten der Natur vertraut machen wollen.“

Christine Ax, M.A., Rechte der Natur e.V., erste Vorständin | Ökonomin und Autorin

„Bernd Söhnlein hat es geschafft, das Thema „Die Natur im Recht“ fachlich fundiert, wie man es von einem promovierten Juristen erwarten kann, zu durchdringen und zu einem zukunftsfähigen Konzept zusammenzuführen. Jeder, dem der Schutz der Natur und des Klimas am Herzen liegt, sollte sich mit dem Thema „Rechte der Natur“ auseinandersetzen. Dieses Buch liefert dazu eine fundierte juristische Einführung.“

Helmut Scheel, 2. stellv. Bundesvorsitzender, ÖDP | Beisitzer, Vorstand des Netzwerk Rechte der Natur e.V.

Eine ausführliche Buchbesprechung von Helmut Scheel ist zudem auf globalmagazin.com nachzulesen.

„Das Buch von Söhnlein überzeugt durch eine Fülle von Gedanken und Überlegungen, wie sie bisher kaum je zu lesen waren. Es ist vorzüglich geeignet, die Natur im Recht zu würdigen.“

Die Rezension zum Buch von Peter C. Mohr, können sie hier nachlesen.

Dr. jur. Peter C. Mohr, Netzwerk Rechte der Natur e.V., 2.Vorsitzender | Rechtsanwalt  

Über den Autor

Dr. iur. Bernd Söhnlein ist Rechtsanwalt und Fachanwalt mit den Schwerpunkten Umwelt- und Planungsrecht. Zudem ist er Mediator und Vorsitzender der Kreisgruppe Neumarkt des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Er ist auch Gründungsmitglied des Vereins Netzwerk für Rechte der Natur e. V.

Über das Buch

Seitenzahl: 200 Seiten
Genre: Sachbuch
Verlag: oekom
ISBN: 978-3-98726-122-0

Das Buch kann im oekom verlag erworben werden.

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